Gemeinwesenarbeit - Zwischen Notwendigkeit und Provisorium
Am 12.06.2024 fand im 381 EventSpace die Veranstaltung „Gemeinwesenarbeit – Zwischen Notwendigkeit und Provisorium“ statt. Eingeladen haben das Refugium e.V. und Quartier:PLUS, vertreten durch Marco Frank und Ayat Tarik. Beide Einrichtungen haben in den letzten drei Jahren erfolgreiche Gemeinwesenprojekte auf den Weg gebracht.
Im Norden der Stadt, das Quartier:PLUS am Schwarzen Berg und in der Innenstadt das SQUAT. Beides sind Projekte, die zurzeit über die GWA Modellförderung “Gute Nachbarschaft” des Landes Niedersachsens nur noch bis Ende dieses Jahres finanziert werden. Deren Zukunft steht aufgrund der angespannten Haushaltslage auf der Kippe.
Dabei hat die Veranstaltung deutlich aufzeigt, wie wesentlich diese gemeinschaftsfördernden Orte für das soziale Gefüge Braunschweigs sind.Dazu zählen u.a. die Stärkung der Gemeinschaft in einzelnen Quartieren, das Zusammenleben in Vielfalt, die Stärkung der mentalen Gesundheit unserer Bürger*innen und die Förderung einer partizipativen und nachhaltigen Stadtentwicklung.
Nach einer kurzen Vorstellung der Einrichtungen, Quartier:PLUS und SQUAT, diskutierten auf dem Podium Vertreter*innen der Politik, Praxis und Wissenschaft - Elke Flake (Grüne), Burim Mehmeti (SPD) und Heidemarie Mundlos (CDU), Johanna Klatt (LAG Soziale Brennpunkte e.V.), Prof. Dr. Tatjana Schneider (GTAS,TU Braunschweig) - über den Stellenwert von Quartiersarbeit in Zeiten multipler Krisen. Prof. Dr. Tatjana Schneider sprach sich dafür aus, “dass soziale Einrichtungen endlich auch als kritische Infrastruktur betrachtet werden müssen und die Arbeit vor Ort nicht als selbstverständlich ehrenamtlich ausgeführt werden soll”.
Gemeinsam mit dem Publikum wurde über mögliche Lösungsansätze diskutiert. Dabei wurde schnell deutlich, wie notwendig es ist, den Fokus auf das Gemeinwohl zu richten, sowie die Leipzig Charta fordert.
Bilder: Yamen Abou Abdallah