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Studying

Invisible—Über unsichtbare Geschichten

Masterthese
Winter '24/25
Carolina Groß

Am Beispiel des Studierendenhauses der TU Braunschweig ist das zentrale Ziel dieser Masterarbeit, ein tieferes Verständnis für die Materialwahl und den Bauprozess im architektonischen Kontext zu entwickeln und die oft unterschätzte Komplexität dieser Entscheidungen offenzulegen. Die Wahl der Materialien wird in der Architektur häufig aus ästhetischen oder funktionalen Gründen getroffen, ohne die ökologischen und sozialen Auswirkungen sowie die Herstellungsketten im Detail zu reflektieren. Im Architekturstudium wird kaum Bewusstsein geschaffen für die Konsequenzen, die sich durch den Abbau, die Verarbeitung und den Einsatz von Baustoffen ergeben. Dabei haben diese Entscheidungen nicht nur Auswirkungen auf die Lebensdauer eines Gebäudes, sondern beeinflussen auch maßgeblich den Ressourcenverbrauch und die Umweltbelastung.

Darüber hinaus strebt die Arbeit an, ein Bewusstsein für die sozialen und handwerklichen Aspekte des Bauens zu schaffen. Hinter jeder Materialentscheidung stehen nicht nur technologische Prozesse, sondern auch Menschen, die diese Entscheidungen umsetzen und deren Fachkenntnisse für die Qualität und Nachhaltigkeit eines Gebäudes entscheidend sind. Die Arbeit soll aufzeigen, dass Architektur nicht nur durch planerische oder gestalterische Ideen entsteht, sondern auch durch die Expertise und das Handwerk der beteiligten Fachkräfte. Die Auseinandersetzung mit der Materialwahl und dem Bauprozess ist deshalb so entscheidend, weil die Bauindustrie einer der größten Ressourcenverbraucher und Verursacher von CO₂-Emissionen weltweit ist. Eine fundierte Auseinandersetzung mit den Materialien, die wir einsetzen, kann einen wichtigen Beitrag zum Klimawandel leisten. Indem wir verstehen, woher unsere Baumaterialien stammen, wie sie verarbeitet werden und welche Auswirkungen ihre Nutzung auf Umwelt und Gesellschaft hat können wir durch unsere Entscheidungen Einfluss darauf nehmen.