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Studying

Transformationslabor für feuchte Fragilität

Masterthese
Sommer '23
Sarah Bovelett und Lorenz Kuschnig Lefort
Bild: Sebastian Díaz de Léon

Das Transformationslabor für feuchte Fragilität versucht unser Verständnis der Architekturproduktion in Frage zu stellen. Während das dominierende Narrativ darin verstrickt ist technische Anpassungsmaßnahmen zu entwickeln und scheinbar nachhaltige „Lösungen“ zu erfinden, die dennoch dem Gedanken einer wachstumsorientierten Logik folgen und einen Rattenschwanz von neuen Problemen mit sich ziehen, wollen wir uns unserer eigenen Fragilität stellen.

Wie kann unsere Praxis fragil sein? Was bedeutet Fragilität in Bezug auf die Produktion von Raum?

Im Transformationslabor für feuchte Fragilität bedienen wir uns performativer und künstlerischer Elemente, die uns die Möglichkeit geben auszubrechen und unsere Methoden zu erweitern und Raum für Experimente und Verwundbarkeiten zu öffnen. Das Experiment erlaubt uns das Arbeiten mit offenem Ausgang, bei dem der Prozess im Vordergrund steht.

Unser Projektfokus liegt auf den Wasserinfrastrukturen, die uns sichtbar und unsichtbar umgeben. Das Wasser, in seinen verschiedenen Aggregatzuständen und Verschmutzungsgraden, das durch sie hindurchfließt, ist überall, in uns und um uns herum. Wasserinfrastrukturen durchziehen unseren gesamten Planeten und haben einen immensen Anteil an unserer gebauten Umgebung. Wir beginnen unseren Prozess genau damit, diese Wasserinfrastrukturen in einer Bestandsaufnahme zu verstehen – in welchen Abhängigkeiten sie stehen, wie sie funktionieren, benutzt und transformiert werden.

Da Architektur, wenn sie nicht nur Theorie sein möchte, einen Ort braucht, haben wir uns verortet. Die erste Station macht das Transformationslabor im Regenwasserrückhaltebecken Friedrichshain-Kreuzberg. Ein Ort, der gespeist wird vom Regenwasser der versiegelten Flächen des Tempelhofer Flughafens und der anliegenden Straße Columbiadamm. Das Gewächshaus ist dabei vor Ort unser Rückzugs- und Recherche-Basislager. Ein Ort für Austausch, Aktion und das ins-Machen-kommen auf unserer Gummistiefeltour in feucht-fragile Prozesse. Im Regenwasserrückhaltebecken starten wir mit der Untersuchung des Bestands und einem Verständnis der beteiligten menschlichen und mehr-als-menschliche Akteure. Unsere weitere Laborarbeit im Becken findet dabei in ganz verschiedenen Maßstäben, Zeitleisten und Methoden statt.

Die Masterthese mit dem Titel "Transformationslabor für feuchte Fragilität" wurde von Sarah Bovelett und Lorenz Kuschnig im Masterstudiengang Architektur an der Universität der Künste Berlin erarbeitet und von Markus Bader und Silvia Gioberti.(UdK) sowie Tatjana Schneider (GTAS) betreut.