Skip to content
Studying

Über den Zaun hinweg—Das Eigenheim und eine alternde Generation

Masterthese
Winter '24/25
Paul Knauer

Zwei Drittel aller Wohngebäude sind Einfamilienhäuser – ihr Anteil am politischen Diskurs der raumplanerischen Fakultät sollte entsprechend hoch sein. Das ist nicht der Fall – warum?

Im ersten Teil der Arbeit habe ich diese Wohnkultur analysiert und Missstände sowie deren Ursachen herausgearbeitet: die hohe Wohnfläche pro Kopf, soziale Isolation, das Fehlen öffentlicher Orte in monofunktionalen Siedlungen, die Abhängigkeit vom Auto, die hohen Klimakosten der Errichtung und Instandhaltung und die Zersiedelung.

Der zweite Teil reagiert mit sensiblen Eingriffen auf die Probleme. Eine zentrale Beobachtung war, dass das Eigenheim im Diskurs unterrepräsentiert ist, weil es genau darauf ausgelegt ist. Es verspricht Beständigkeit, abgesichert durch individuelles Eigentum. Gerade diese Struktur macht träge und erschwert Anpassungen an zeitgenössische Herausforderungen. Wie also kann aus der Eigentümerschaft selbst der Wille zur Anpassung entstehen? Welches Potenzial birgt sie – nicht nur für Bewohner*innen, sondern auch für Klimaschutz und Wohnraummangel? Ein Transformationsprozess keimt durch erste Impulse auf, etabliert sich sukzessive und wird auf baulicher, sozialer und ökonomischer Ebene zunehmend organisiert. Nur ein solcher Prozess, der allen Akteur*innen nützt, kann in diesen Räumen eine Berücksichtigung übergeordneter Herausforderungen einleiten. Die Relevanz dieser Räume ist enorm – sie bieten einen entscheidenden Hebel, um die Bauwirtschaft klimafreundlicher zu gestalten.