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Studying

If we think we already know what is out there, we will almost surely miss much of it

Seminar
Sommer '23 (Master M1/2, Bachelor A3)
Manuel Falkenhahn
Bildquelle: Manuel Falkenhahn

Es scheint durchaus bekannt zu sein, dass die Produktion von Architektur eine nicht zu vernachlässigende Mitverantwortung trägt, wenn es um die vielschichtigen sozialen, ökologischen und ökonomischen Krisen geht. Das Wissen über illegale Beschäftigungen auf Baustellen, Folgen der regen Abriss- und Neubautätigkeit auf Ökosysteme oder Auswirkungen von Steuerprivilegien auf die Wohnungskrise bringt jedoch keine weitreichenden Konsequenzen nach sich. Offenbar handelt es sich hierbei weniger um einen Mangel an Informationen als um andere Formen des Nicht-Wissens: Ignoranz, Kenntnislosigkeit, Unwissenheit, Mehrdeutigkeit oder Ungewissheit.

Während gewisse Formen des Nicht-Wissens der Komplexität und Unübersichtlichkeit geschuldet sind, in denen Verstrickungen und gegenseitige Beeinflussungen ein volles Verständnis unmöglich zu machen scheinen, resultieren andere aus der Vernachlässigung von Erkenntnissen aufgrund ihres unbequemen Charakters. Wieder andere Formen des Nicht-Wissens werden aktiv erschaffen und aufrechterhalten, indem Informationen selektiert, angezweifelt oder intransparent gehalten werden.

Das Seminar nähert sich dem Nicht-Wissen in der Architektur anhand theoretischer Positionen und konkreter Beispiele an, die im Laufe des Semesters recherchiert und in Kontext gestellt werden. Nicht-Wissen soll hierbei nicht nur als mangelndes Vermögen verstanden werden, Zusammenhänge in ihrer Komplexität zu begreifen, oder als das bloße Missachten, Fehlinterpretieren oder Übersehen aufgefasst werden. Es bietet auch die Gelegenheit, sich mit Neugierde dem bisher Unbekannten hinzuwenden, worüber die eigene Position hinterfragt und bisher nicht erschlossene Zusammenhänge und Möglichkeitsräume aufgemacht werden können.

Termine

    Einführung
    Präsentation und Abgabe