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Stegreif #03 – Of Dust and Other such Stories. Braunschweig 2030

Mit diesem Stegreif möchten wir O-Töne, Statements, Stimmen und Alltagsgeschichten sammeln, die Visionen für unsere Stadt in der Zukunft in Worte fassen. Utopisch oder dystopisch, grün oder nicht-so-grün, strahlend oder trüb. Haben wir es geschafft, klimaneutral zu werden? Was ist mit der Innenstadt passiert? Steht uns das Wasser schon bis zum Hals?

Anknüpfend an die Arbeit der amerikanischen Fiction Autorin Ursula K. Le Guin, möchten wir Sie aus dem Alltag der Zukunft erzählen lassen. Dabei sind wir auf der Suche nach neuen Erzählungen und Erzählweisen aus bisher eher ungewöhnlichen Perspektiven, die von einfachen Menschen, Tieren, Pflanzen und Dingen handeln.

Das Ziel? Die Niederschrift eines Skripts (1 DIN A4) das aus dem Jahr 2030 heraus die Geschichte Ihrer/Ihres Protagonist/in erzählt und aus der Sicht dieses von Ihnen gewählten Charakters erfahrbar machen soll, wie Braunschweig im Jahr 2030 sein könnte. Wie sieht die Stadt aus? Wer und was lebt in ihr, wie und warum?

Das Skript soll dann als 2-minütiger Videoclip produziert werden, in dem Sie die Rolle Ihres/Ihrer Protagonist/n – in Pappmaske – einnehmen.

Themenfelder

Ihre Geschichte sollte in einem der drei folgenden Themenfelder – Staub, Pflege, Temperatur – inhaltlich verankert sein.

Staub: Wenn der eigene Blickwinkel und das einfallende Licht sich in einem bestimmten Punkt treffen, sind wir in der Lage viel von dem zu sehen, was sich in der Luft bewegt. Es gibt schwebende Pollen, kleinste Partikel, Wasser, Insekten, Verschmutzung und ganz besonders Staub. Staub kann als gesund­heitsschädlicher Feinstaub auftreten oder als gebundener Dreck – in Winkeln und auf Simsen angehäuft –, Zeuge von Leerstand und ungenutzten Immobilien sein. Die Abwesenheit von Staub kann hingegen die Hygienevorstellungen moderner Architektur und ihrer Vorstellung von Sauberkeit und Gesundheit kommunizieren. Im weitesten Sinne steht Staub auch für das, was wir zunächst unbemerkt als Nebenprodukte im Stadtraum hinterlassen und das, was bleibt. Welchen Staub gibt es noch oder wieder im Jahr 2030? Wo taucht er auf und wo nicht?

Pflege behandelt das weite Feld des Sorgetragens, Kümmerns, Unterhaltens, Instandhaltens und Wartens. Was davon ist wichtig – und in welcher Form –, wenn wir in einer sozialen und lebenswerten Stadt leben wollen bzw. diese Form von Stadt verstärkt aufbauen wollen? Welche gebaute Infrastruktur muss dafür bereit gestellt werden? Welche Schwellen oder Barrieren müssen überwunden werden, um eine gerechte Nutzung zu ermöglichen? Doch der Begriff Pflege bezieht sich darüber hinaus auch auf den klassischen Begriff medizinischer Pflege und sozialer Care-Arbeit, die mit Fragestellungen nach der „neuen Normalität“ (Dora Vargha 2021) für eine Zeit während und nach der Corona Pandemie verbunden sind. Was sind die neuen Standards und Praktiken, die wir für eine neue Stadtgesellschaft und das Zusammenleben lernen müssen?

Temperatur: Schweiß, Körpertemperatur, Hitze durch Reibung, frieren, Kältebus, etwas am eigenen Leib spüren, Durst, nasse Füße, schmelzen, trocknen, Frost... Temperatur betrifft alle und ist ein verbindendes Element – wir alle kommen miteinander ins Gespräch über das Wetter. Es spaltet aber auch, denn global gesehen sind wir nicht alle gleich betroffen von den drastischen Klimaveränderungen. Doch Temperatur macht an keiner Grenze halt. Maßnahmen hier haben Konsequenzen dort. Temperatur ist global – und hat doch immer lokale Auswirkungen. Was also macht Temperatur mit uns? Welche Rolle nimmt sie in der Zukunft ein? In welche Zukünfte nimmt uns die Temperatur mit?

Aufgabe

Lesen Sie den bereitgestellten Text von Le Guin.

Knüpfen Sie inhaltlich an eines der oben genannten Themenfelder an (Staub, Pflege, Temperatur), recherchieren Sie zu ihnen, suchen Sie Studien / Artikel / Interviews / Artefakte etc., in denen diese Felder im Zusammenhang mit Klimanotstand und Zukunft diskutiert werden und spekulieren Sie in die Zukunft hinein.

Entwickeln Sie – aufbauend auf diesem Text und Ihren Recherchen – eine/n Charakter, Anti-Held/in oder Protagonist/in und beschreiben diesen in einem kurzen Steckbrief.

Schreiben Sie ein Skript aus der Ich-Perspektive – eine DIN A4 Seite lang –, die eine Vision für Braunschweig im Jahr 2030 darstellt. Die gewählte Perspektive kann menschlicher oder nicht-menschlicher (z. B. Material, Tier, Pflanze, Maschine, Klang, Atom, usw.) Natur sein.

Fertigen Sie eine Papp-Maske (s. u.) an, die Ihren Protagonisten repräsentiert. Die Maske soll Ihr Gesicht bedecken und Sie unkenntlich machen.

Bringen Sie ein digitales Aufnahmegerät (Videokamera oder Mobiltelefon) in Position, um das Video zu erstellen. Der Hintergrund sollte einfarbig sein bzw. möglichst neutral. Das Format: quer. Die Figur sollte vom halben Brustbereich aufwärts zu sehen sein.

Ziehen Sie Ihre Maske an.

Nehmen Sie Ihr Skript und: Los geht‘s. Aufnahme.

Termine

  • Ausgabe, Homepage Institut für Geschichte und Theorie der Architektur und Stadt (GTAS) 
  • Abgabe auf Cloud-Storage (Link hier oben und auf Stud.IP hinterlegt). Beachten Sie die korrekte Bezeichnung der Dateien!

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